Die liebe Shau-Chung hat mich gebeten, bei der Blogparade mit dem Thema "My latest Tales of Mikroagresions" mitzumachen.
Ich musste eine Weile überlegen, aber mir sind Dinge eingefallen: Warum hast Du keine Kinder? In der heutigen Gesellschaft gibt es zahlreiche Themen, über die Menschen sich nicht gerne öffentlich äußern. Eines dieser Themen ist die Entscheidung, keine Kinder zu haben. Für manche ist es eine persönliche Wahl, während es für andere aufgrund medizinischer oder anderen Umständen keine Option ist. Trotzdem begegnen Menschen, die keine Kinder haben, oft unangemessenen Kommentaren und Mikroaggressionen. Ich habe keine Kinder, also wurde mir die Frage bereits oft gestellt. Was sind Mikroaggressionen? Mikroaggressionen sind subtile, oft unbeabsichtigte, aber dennoch schädliche Handlungen oder Bemerkungen, die aufgrund von Vorurteilen oder Stereotypen gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen gemacht werden. In Bezug auf die Kinderlosigkeit können Mikroaggressionen von gut gemeinten Fragen bis hin zu bewusst verletzenden Kommentaren reichen. Einige Beispiele sind: "Du wirst es nie verstehen, bis du selbst Kinder hast." "Dein Leben muss so langweilig sein, ohne Kinder." "Ach, das tut mir leid!" Solche Aussagen sind unangenehm und verletzen, es ist immerhin meine Lebensentscheidung und -erfahrungen die mich in Frage stellen und sogar abwerten! Warum keine Kinder? Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich dafür entscheiden, keine Kinder zu haben. Einige möchten sich auf ihre Karriere konzentrieren, während andere gesundheitliche oder finanzielle Gründe haben. Es gibt auch Menschen, die einfach keine Elternschaft anstreben. Was auch immer der Grund sein mag, die Entscheidung, keine Kinder zu haben, sollte respektiert werden. Ich möchte mich einfach nicht rechtfertigen! Die Auswirkungen von Mikroaggressionen Mikroaggressionen können subtil sein, aber ihre Auswirkungen sind keineswegs harmlos. Ich fühle mich manchmal unverstanden und isoliert. Diese ständigen Bemerkungen und Fragen können Stress und Frustration verursachen und sogar Beziehungen belasten. Eine weitere nervige Frage ist, bzw. war: Warum bist du eigentlich Single? Ich weiss, dass viele alleinstehende Menschen diese Frage hören. Oft sind es sich Kollegen oder Freunde gar nicht bewußt, dass man wieder in eine Rechtfertigungsschleife gerät. Unabhängig davon, welche Gründe dahinter stecken, ist es kein Unglück und auch kein Mangel für mich. Während einer Reise, die ich alleine unternahm, sah ich jeden Morgen im Frühstücksraum, wie mich einige Menschen anschauten und offensichtlich über mich sprachen. Am Büffet fragte dann eine Dame: "Reisen sie allein?" "Ja", habe ich gesagt, "warum fragen Sie?" Ach das tut mir leid, war die Antwort. "Mir nicht," habe ich geantwortet. Im Gegenteil ich geniesse es. Und da ich oft mit Freundinnen Zeit und Urlaube verbringe, drängt sich die nächste unangenehme Frage auf: Bist du eigentlich lesbisch? Es waren immer nur Männer, die diese Frage stellten und ich finde es überaus respektlos und problematisch. Meine sexuelle Orientierung ist meine Privatsache. Vor allem kann die Frage stigmatisierend sein und riecht nach Vorurteilen. "Aus der Norm" zu fallen scheint für einige Menschen irritierend und ebenso unverständlich sein. Warum es uns alle angeht Warum sollten wir uns überhaupt für dieses Thema interessieren, wenn es uns selbst nicht betrifft? Die Antwort ist einfach: Empathie und Respekt. Es ist wichtig, zu verstehen, dass wir nicht immer wissen, welche persönlichen Gründe hinter den Entscheidungen anderer Menschen stecken. Jeder von uns trägt die Verantwortung, respektvoll und einfühlsam zu sein, anstatt Vorurteile und Stereotypen zu fördern. In einer Welt, die zunehmend von Vielfalt und individueller Entscheidungsfreiheit geprägt ist, ist es an der Zeit, Mikroaggressionen zu überdenken und mehr Verständnis und Akzeptanz für die Entscheidungen anderer zu fördern. Kinderlosigkeit, Single-Leben oder die sexuelle Orientierung sind einige Themen, bei denen Empathie und Respekt im Mittelpunkt stehen sollten. Und darum geht es uns alle an!
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...sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Ringe sind etwas besonderes. Oft bedeutet der Ring für den Träger mehr als nur ein Schmuckstück. Der Ehering als Symbol der Verbundenheit und Liebe hat einen ganz besonderen Stellenwert. Ich erzähle die Geschichte eines Ringes, der 1928 die Ehe meiner Großeltern besiegelt hat. 1928 - Wilhelmina und Theo heiraten, der Ring verschwindetMeine Oma und mein Opa haben 1928 am Niederrhein geheiratet, da waren sie 23 und 24 Jahre jung, im gleichen Jahr ist meine Tante Johanna geboren. Wilhelmina und Theo waren erst ca. ein halbes Jahr lang verheiratet und es gab im Jahr 1928 einen Winter mit viel Schnee. Die jungen Leute haben sich übermütig eine Schneeballschlacht geliefert und viel Spaß dabei. Der Schreck folgte dem Spaß: Wilhelminas Ehering war weg, verschwunden, vom Finger gerutscht und nicht auffindbar. Verzweifelt wurde die Suche gestartet, der Bauer des Hofes und seine Frau halfen mit, selbst der Ententeich auf dem Hof wurde ausgepumpt. Enttäuscht stellte man fest, der Ring bleibt verschwunden. 1940 - Wilhelmina stirbt....Nach Johanna kam meine Mutter Josefine 1930 auf die Welt. Es folgten noch fünf weitere Kinder, insgesamt waren es sieben.. Das letzte Kind wurde 1940 geboren. Es war mein Onkel Ernst, der einzige Junge unter den Geschwistern. Es herrschte Krieg und die Zeiten waren schlecht. 7 Kinder in 12 Jahren gehen nicht spurlos an einer jungen Frau vorbei. Wilhelmina starb bei der Geburt ihres letzen Kindes. Meine Mama war 10 Jahre alt und hat schon sehr früh viel Verantwortung übernommen. Der Tod ihrer Mutter war für die damals 10-jährige ein tiefer Einschnitt, denn ihre Verbindung zu Wilhelmina war etwas ganz besonderes. Viel Zeit für Trauer blieb nicht, der Krieg war grausam und es ging ums Überleben auf dem Land. 1944 - Zwangsarbeit und ein FundVier Jahre nach Wilhelminas Tod geschah etwas Unerwartetes. Theo hat inzwischen eine kinderlose Frau geheiratet, die später meine Oma war. Es war immer noch Krieg und ein Zwangsarbeiter aus der Ukraine arbeitete auf dem Bauernhof mit dem Ententeich. Seine Aufgabe war es die Hecke zu schneiden, die seit langem wild wucherte. Dabei entdeckte der Mann einen Ring, der regelrecht verwachsen war. Er ging mit diesem Fund zum Bauern. Der erinnerte sich an die jungen Leute, die 16 Jahre zuvor den Ehering bei einer Schneeballschlacht verloren haben. Mit dem Ring ging er zu Opa, der überhaupt nicht glauben konnte, dass es sich um das Schmuckstück seiner geliebten, verstorbenen Frau handelte. Die Gravur in dem Ring war der Beweis. Es gab wenig womit Opa dem Mann aus der Ukraine danken konnte, das war auch gar nicht erlaubt. Meine Mutter erinnert sich jedoch an Tabakblätter, die der Ukrainer bekam. Viel mehr konnte Opa nicht geben. Und Mama? Sie war glücklich, dass der Ring da war. Sie hatte ihn ja nie am Finger ihrer Mutter gesehen und kannte nur die Geschichte, sie war inzwischen 14 Jahre alt. 1950 - Josefine und Franz heiraten. Und der Ring?Der Krieg war zu Ende und Mama war gerade mal 20 Jahre alt, als sie meinen Papa im März 1950 heiratete. Opa hat ihr den Ring geschenkt, weil er von der besonderen Verbindung zwischen meiner Mama Josefine und Oma Wilhelmina wusste. Mama war sehr glücklich darüber und hütete fortan den Ring wie einen Augapfel. Im Mai 1950 wurde Rosi geboren. Danach folgte meine Schwester Iris, dann kam ich und Holger war der letztgeborene. Wir alle wuchsen in Kamp-Lintfort auf, wo Mama heute noch wohnt. 2021 - Ein Osterbesuch und der Ring verschwindet erneutEs sind viele Jahrzehnte vergangen. Rosi feiert in diesem Jahr ihre eigene Goldhochzeit und Mama ist 91 Jahre alt. Franz starb im November 2010 und sie blieb ohne ihn zurück. Der Ring jedoch war in den letzten 71 Jahren ihr ständiger Begleiter Im Laufe der Zeit hat sie ihn ändern lassen, er musste geweitet werden und bekam einen kleinen Brillianten dazu. In den letzten Jahren nahm Josefine viel Gewicht ab, auch ihre Finger wurden immer dünner, so dass der Ring leicht verloren gehen konnte. Sie wollte ihn "eines Tages" mal wieder anpassen lassen. Am Ostersonntag 2021 holte mein Schwager Werner die Mama von zuhause ab, Rosi hatte sie zum Essen eingeladen. Sie verbrachten einen schönen Nachmittag und dann wurde Mama wieder nach Hause gebracht. Die erfolglose Suche nach dem Ring ...Zuhause dann der Schreck: Der Ring ist verschwunden. Die Wohnung wird auf den Kopf gestellt. Sowohl die eigene, als auch die Wohnung von Rosi und Werner. Auch das Auto wurde untersucht - ohne Erfolg. Mama ging es sehr schlecht, sie schlief unruhig, war traurig und litt sehr, denn der Ring war soviel mehr wert als Gold, aus dem er gemacht war. Ein Teil von ihr, eine Erinnerung an ihre Eltern und die Erlebnisse aus sieben Jahrzehnten. Wir alle haben ihr Leiden gespürt und wollten so gern helfen. Vielleicht ist er ja doch beim Aussteigen aus dem Auto in den Vorgarten gefallen? Oder in den Gulli? Vielleich in die Toilette? Ich habe einen Aufruf in eine Facebook Gruppe "Du bist Kamp-Lintforter wenn...." gestartet. Falls jemand zufällig den Ring findet, bitte melden. Der Aufruf erzeugte große Anteilnahme, es wurde ein Ring im Supermarkt gefunden, das war aber nicht Mamas Ring. Die liebe Carmen Renner bot sich an, mit einem Metalldetektor den Hof und Mamas Wohnung abzusuchen. Ohne Erfolg. Der Ring war nicht auffindbar. Mama fand sich inzwischen damit ab, es blieb ein schmerzhafter Verlust. November 2021 - Ein weiterer Abschied und der Ring spielt eine RolleDas Leben geht weiter und es ist nicht immer gut oder gerecht. Es bringt Freude und Leid. Großes Leid passiert erneut im November 2021. Werner, Rosis Mann stirbt. Wir alle können es kaum glauben, es war nicht vorhersehbar - aber wann ist es das schon? Rosi funktioniert, lenkt sich ab, arrangiert alles. Was passiert mit dem großen Auto, der Touran? Er soll verkauft werden und es gibt schnell Interessenten. Ich helfe ihr so gut ich kann. Sie möchte das große Auto nicht aus der Garage fahren, wir benötigen aber Fotos aus dem Innenraum. Ich übernehme den Job. Drei Ringe den Elfenkönigen hoch im Licht..."Schau doch bitte noch einmal, ob Du den Ring findest"... Mama hat nie aufgehört daran zu glauben.
Als ich im Wagen sitze, habe ich das Gefühl, dass der Ring da ist und durchsuche das Auto akribisch. Ich habe jede Matte hochgehoben, die Sitze inspiziert, in den Spalt zwischen Sitz und Konsole geschaut. Dort habe ich den Zigarettenanzünder herausgefischt, Papierfetzen von Bonbons, ein Papiertaschentuch und ein 10-Cent-Stück. Kein Ring. Doch dann: Da blitzt etwas ganz schwach auf. Ich lege mich unter den Rücksitz und sehe es deutlicher. Es könnte ein Ring sein. Aber ich komm nicht ran. Ich bitte Rosi, irgendetwas zu holen, womit ich danach angeln kann. Während sie unterwegs ist, ziehe ich den Vordersitz ganz nach vorne und komme an das, was sich dort versteckt, heran. Es ist der Ring. Mamas Ring, Omas Ring. Der Ring ist wieder da, Mama ist ganz glücklich, bei aller Trauer, die wir gerade haben. Eine weitere Ironie: Eigentlich wollte ich mich zu der Zeit im Urlaub befinden. Doris, meine Freundin, erkrankte jedoch an Covid-19 und ich habe die Reise ebenfalls storniert. So konnte ich das Auto fotografieren und fand den Ring. Schicksal, Zufall? Zufall ist das, was uns zufällt. Der Ring wird weiter bei uns bleiben. Mit der Corona-Krise sind viele Dinge aufgeschoben. Ein fremdbestimmtes Leben seit einem Jahr, eine Situation, die ich mir niemals vorstellen wollte und konnte. Auf einmal steckt die gesamte Welt mittendrin im Dilemma. Ich habe dabei einiges gelernt : #1. Woanders ist auch Scheisse Meine Heimat ist schön. Da weiss ich nicht erst seit einem Jahr. Aber während des Jahres habe ich die viele freie Zeit genutzt, die Umgebung zu erwandern. Orte und Wege, die ich vorher nicht gesehen habe, Momente voller Magie. Der Grugapark ist zu meinem täglichen Ausflugsziel geworden. Der Baldeneysee schon immer mein Nahrerholungsgebiet, die Ruhr wurde zum SUP-Paradies und die Sechs-Seen-Platte zum Formentera-Ersatz Leben wo andere Urlaub machen - was will man mehr? Wandern war immer schon eines meiner Hobbys. Viele Stunden und Runden in der Elfringhauser Schweiz, bereits seit etlichen Jahren. In diesem Jahr ist mein Radius deutlich größer geworden. Die Elfringhauser Schweiz ist nach wie vor eine attraktive Wanderregion. Der Baldeney-Steig, der Neanderlandsteig oder der Bergische Wanderweg, ich kenne sie alle - zumindest in Teilen. Mangels Fernreisemöglichkeiten bin ich überraschender Weise zur Berg- und Kuhfreundin geworden. Berge sehen nur von unten hoch aus und Kühe sind cool. #3. Sitzen und Sinnen Der von mir sehr verehrte Hanns-Dieter Hüsch hat vor vielen Jahrzehnten laut über Titel von Schulbüchern nachgedacht. "Sitzen und Sinnen" war eine seiner Ideen. Bis heute denke ich viel darüber nach. Denn mit dem Titel hatte ich immer das Bild von Rodins "Der Denker" im Kopf. Im Rodin Museum in Paris habe ich die Skulptur gesehen und schon fiel mir der Hüsch wieder ein. Sitzen und Sinnen, das habe ich sehr leidenschaftlich praktiziert und bin zu einem Ergebnis gekommen: Sitzen, Sinnen, auf das Bauchgefühl hören und dann Entscheiden! #4. Berge statt Meer Urlaub in den Bergen hab ich mir schon immer schön vorgestellt, aber wenn die Wahl hatte - und die hatte ich ja immer - waren Fernziele attraktiver für mich. Corona hat mir mich hängen lassen. Ich konnte weder die geplante Jakobswegwanderung durchführen, noch eine Reise in Richtung Asien oder Südamerika planen. Alternativen gab es zum Glück. Im August bin ich den Lechweg von Lech nach Füssen gewandert, das war einfach nur schön. Im September dann stand ein weiteres alpines Abenteuer an. Südtirol! Endlich. Die Dolomiten sind noch einmal eine andere Herausforderung. Ich habe ordentlich geschnauft - aber jeder Höhenmeter bringt dich ein Stückchen näher an den Himmel. Der Himmel - das war auch das Essen und der Wein. #5. Rauf und Runter... Auf und ab, so bin ich gelaufen. Hoch und runter, so ging es auch mit meiner Stimmung. Es ging sicher vielen anderen Menschen ebenso. Für mich kam hinzu, dass ich im Februar die Kündigung erhalten habe, dann Corona, Gerichtsprozess, blank liegende Nerven und viele Selbstzweifel. Ich sass jedoch nicht tatenlos herum, sondern habe gearbeitet, mich engagiert und an mir gearbeitet. Ich habe mir keine echte Ruhe gegönnt, aber bin auch sehr froh, dass ich diesen Weg gewählt habe. Absagen und Enttäuschungen gehören dazu und es gab so einige! Eine schmutzige und unberechenbare Lawine rollte auf mich zu. Und es ist noch immer nicht vorbei. Jeder Tag fordert meine Resillienz heraus. Der Weg ist das Ziel. #6. Spreu und Weizen "Die Spreu vom Weizen trennen" ist ein Spruch aus der Bibel. Johannes der Täufer sagte über Jesus: „Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.“ Nach Sitzen und Sinnen, Auf und Ab, Berge statt Meer und der Entdeckung der Langsamkeit kommt auch die Bibel ins Spiel. Trennungen finden immer statt, aber in dieser Radikalität habe ich das selten erlebt. Schmerzhaft oder erleichtert, beides spielte eine Rolle, erstaunlicherweise auch schon mal gleichzeitig. Die eigene Wahrheit fühlt sich immer richtig an. Der Informationsbedarf in Corona-Zeiten ist enorm gestiegen und die Meinungen gehen nicht selten sehr drastisch auseinander. Querdenker, Corona-Leugner und Menschen, die hinter allem eine große Verschwörung wittern, das gab es reichlich. Ob jemand "recht" hat oder was wahr oder falsch ist, sei dahin gestellt. In welcher Vehemenz die Menschen jedoch das Internet durchstöbern um unbedingt zu beweisen, was die "wahre Wahrheit" ist, hat mich doch irritiert. Ich bin weder Virologin noch Medizinerin, ich nutze meinen gesunden Menschenverstand und versuche möglichst viele Quellen zur Rate zu ziehen, wichtig ist mir dabei die Seriosität der Berichterstattung. Jebsen.tv, Breitbart oder die Ergüsse von Milena Preradovic sehe ich sehr kritisch. Und ja, es gibt Menschen, die mich deswegen meiden und ich bin im Herzen froh darüber. Auch wieder etwas gelernt: Worte sind Waffen #7 Netflix und Musik
Ich habe mein Netflix-Abo ordentlich genutzt. Dafür musste mein Fitness-Studio Abo ruhen. Soviel Serien und Filme habe ich noch nie am Stück geschaut. Es hat mich nicht dümmer gemacht, im Gegenteil. Das Gleiche gilt für die Spotify-Playlist und Amazon-Music. Aber dazu blogge ich in einem Beitrag. Bleib Gesund statt Grüß Gott! Wie ist Euer Wohlbefinden momentan?
Ich habe nicht geglaubt, dass ich in meinen Leben einmal eine Situation wie diese erlebe. Natürlich lebt kein Mensch ständig in einem Zustand des Wohlbefindens, eher im Gegenteil. Oft leiden wir mehr, als wir glücklich sind. Wünsche bleiben unerfüllt und unsere Handlungsmöglichkeiten sind eingeschränkt. In der Vergangenheit (vor Corona) war fast alles möglich, die Umsetzung scheiterte eher an den Umständen, an Zeit oder Geld. Vorausgesetzt das wären alles keine Gründe, sind wir nun eingeschränkt und zwar komplett. Wir können nicht einfach mal in ein Cafe oder Restaurant gehen, uns zu einer Party treffen, mit Freunden feiern oder zur Begrüßung umarmen. Das alles ist gerade nicht möglich trägt nicht gerade zum Wohlbefinden bei. Jetzt kommen die meisten von uns an den Punkt, ob das, was wir als selbstverständlich wahrgenommen haben, tatsächlich wichtig für unser Wohlbefinden ist. Setzen wir Wohlbefinden als Ziel oder Zweck unseres Handelns ein, kommen wir spätestens jetzt ins Überlegen. Hedonismus vs. Glück Entspricht ein Ziel oder Zweck unserem wahren Interesse kommen wir auch schon in die Begrifflichkeit des Hedonismus. Hedonismus ist abgeleitet vom griechischen Wort hedone, dass Lust bedeutet. ist also die Lust das Ziel unseres Handelns? ist Lustmaximierung das wahre Interesse? Hedonismus wurde erstmals im Athen des 5.Jahrhunderts vor Chr. von den Sophisten begründet. und hier komme ich auf die Krise zu sprechen, die das Zusammenleben der Menschen in der Polis in Frage gestellt hat. Den auch hier wurden die, als selbstverständlich hingenommen, geltenden Normen auf einmal aus unterdrückend empfunden. die Menschen fühlten sich fremd bestimmt, so wie wir es heute auch teilweise empfinden. Dieser jetzige Zustand wirft Fragen auf. es gibt diejenigen, die akzeptieren und diejenigen, die hinterfragen bzw. in Frage stellen. diese Kluft aus der Regel, die wir befolgen sollen und dem Motiv aus dem wir sie befolgen ist nicht immer erkennbar und es mangelt oft an der Einsicht, weil es nicht mehr den eigenen Interessen entspricht. Es entsteht ein Unverhältnis zwischen dem, was wir einfach wollen und dem war noch erlaubt ist. Was ist der Grund für diese Fremdbestimmung? Jetzt komme ich wieder auf das eigentlich Interesse eines jeden Menschen zu sprechen - was wollen wir eigentlich? Die Antwort ist leicht, denn jeder sucht das Angenehme, das Leichte und Heitere im Leben. Unangenehmes meiden wir in der Regel. der Lustgewinn ist also das Ziel. Was bedeutet Glück? In meinem Fall ist die Lustmaximierung inzwischen eine Reise, ein Restaurantbesuch oder eine Party. Hätte man mir die Frage vor ein paar Monaten gestellt, wäre die Antwort sicher total anders ausgefallen. Vieles ist einfach nicht mehr wichtig. Shopping z.B, unwichtig, Angebote unwichtig. Kontemplation wichtig. Von Menschen gemachter Perfektionismus wird zur Nebensache. Es gibt Lösungen, unperfekte Lösungen, die auf einmal so perfekt erscheinen. Folgend wird das hedonistische Prinzip dem “Glück” gegenüber gestellt. Aber was bedeutet schon Glück? in der momentan Corona-Krise bedeutet Glück für mich Gesundheit, die Freiheit, mich in der Natur bewegen zu dürfen und die Gewissheit, dass es meiner Mutter gut geht. Aber auch, das Gefühl der Verbundenheit zu den Menschen, die ich mag, die mir am Herzen liegen. Die Möglichkeiten zu telefonieren, Nachrichten zu schreiben und sich im Video Call zu sehen, sogar mehrere Menschen zu sehen. gemeinsam einen Wein zu trinken, wenn auch aus der Ferne. Zum Glück bietet uns die Digitalisierung diese Möglichkeiten. Das bedeutet mir gerade so viel, das ist für mich gerade Glück. die Antizipation zukünftigen Glücks bekommt eine ganz neue Bedeutung. Was bedeutet Glück für dich? Ich empfehle Euch dieses Video von Dirk aus Darmstadt zum Thema Schuld! Momentan gibt es weltweit nur ein Thema: Corona Krise. Normalerweise beschränken sich Krisen auf Regionen, Städte oder Länder oder eben Themen. Zum ersten Mal, seit ich denken kann, ist es ein globales Problem, dass wirklich jede/n von uns betrifft. Egal wie alt oder jung, ob arm oder reich, weiß oder schwarz, gebildet oder nicht. Und das ist eine andere Dimension, die uns auf den Boden der Tatsachen zurückbringt.
Ich kann gerade nicht reisen, das was ich am liebsten tue. Ich kann abends nicht ausgehen, einfach mal ins Restaurant oder Cafe. Ich muss zurecht kommen. Allein. Das kann ich normalerweise ganz gut, darum stürzt es mich jetzt nicht gerade in Verzweiflung. Aber ein schönes Gefühl ist es nicht. Vor allem nicht zu wissen, wie lange das alles andauert. Vor allem zu wissen, dass es so schnell keine “Normalität” mehr geben wird. Was ist denn schon normal? Aber was bedeutet denn “normal”? Wir alle sind in Stress und Hektik. Die Autobahnen voll, die tägliche Flut von Angeboten jeglicher Art: Reisen, Klamotten, Kosmetik etc. Das möchte ich alles nicht mehr sehen, weil es nicht relevant ist. Darüber habe ich mich aber bereits lang und breit ausgelassen, Wir wissen nicht, wie lange die Einschränkungen noch dauern. Aber was ist “danach”? Werden wir uns darauf besinnen, wie schön es sein kann, entspannt auf Autobahnen zu fahren? Wie schön die Umgebung um das eigene Zuhause ist? Ich wandere gerade tagtäglich in der Umgebung und bin sehr angetan von der Schönheit des Ruhrgebietes und Umgebung. Das spart eine Menge Geld und Nerven. Ist jetzt nicht die Zeit reif, darüber nachzudenken, wie man Ressourcen sparen und Strategien entwickeln kann? Auf einmal gibt es jede Menge Home-Office-Arbeitsplätze, Video-Calls und VPN Zugriffe. Und: Es klappt! Mal mehr mal weniger gut. Es wird sich einspielen. Hauptsache ist doch, dass die Arbeit erledigt wird. Zukunft: Erdung Wir schauen einmal ins Jahr 2021: Vielleicht ist ein Stück “Normalität” eingekehrt und die Menschen stecken wieder im Stau, hocken alle zur gleichen Zeit in Großraumbüros und denken daran, wie gut sie sich ohne diesen permanenten Zeitdruck gefühlt haben. Vielleicht erkennen einige Unternehmungen, dass es viele Schattierungen sprich Möglichkeiten gibt, seinen Job auszuüben. Ist der Ort wichtig? Und wenn ja, für wen? Vielleicht nur für den Chef/die Chefin, die ihre Kontrollfunktion ausüben möchten? Jetzt hat jeder die Chance, die Zeit zu nutzen, die eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen, auch die eigenen Ansprüche: Was benötige ich wirklich? Welchen Stellenwert nehmen Kleidung, Kosmetik etc. ein? Wie fühlt man sich, ohne den täglichen Catwalk? Ich erwandere die heimischen Wälder und erkunde die Kräuter und Pflanzen, die uns die Natur bietet. Heute habe ich Bärlauch gesammelt und daraus ein Pesto gemacht. Aber auch andere Kräuter wie Knoblauchsrauke und Brennnessel sind in meine Tüte gewandert. Das sammeln und selbst herstellen macht Spaß. Aber auch das Wissen, was man dem Waldboden entnimmt ist für mich eine sehr heilsame Tätigkeit. Die Pflanzen sind schmackhaft, gesund und außer meines Körpereinsatzes habe ich nichts dafür bezahlt. Das macht mir Spaß, mich stolz und erdet mich im wahrsten Sinne des Wortes. Ich lerne mich gerade kennen Ich habe keine Ahnung, wann ich wieder reisen, ein Restaurant oder Freunde in Schleswig-Holstein besuchen kann. Es ist manchmal nicht einfach, so viel allein zu sein, so gut ich das auch kann. Mir fehlen meine sozialen Kontakte. Aber all das bringt mich ganz nah zu mir selbst und ich lerne mich gerade kennen, ganz oflline - gar nicht digital. Ich telefoniere sehr viel und oft mit lieben Menschen, wann hat man dazu sonst Zeit? Es ist schöner, die Stimme eines Menschen zu hören, als verzögerte Messenger-Nachrichten zu empfangen. Umsomehr freue ich mich auf Zoom-Videocalls mit all denen, die ich gerade nicht sehen kann. Macht alle das Beste aus der Situation. Wir alle sind miteinander verbunden, das war noch nie so spürbar wie jetzt. Bleibt gesund. Nicht fit fürs Digitale? Ich helfe gern. |
Bea GUtmannIch blogge über Social Media Themen, Achtsamkeit, On- und Offline-Aktivitäten. Archives
März 2021
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