Mit der Corona-Krise sind viele Dinge aufgeschoben. Ein fremdbestimmtes Leben seit einem Jahr, eine Situation, die ich mir niemals vorstellen wollte und konnte. Auf einmal steckt die gesamte Welt mittendrin im Dilemma. Ich habe dabei einiges gelernt : #1. Woanders ist auch Scheisse Meine Heimat ist schön. Da weiss ich nicht erst seit einem Jahr. Aber während des Jahres habe ich die viele freie Zeit genutzt, die Umgebung zu erwandern. Orte und Wege, die ich vorher nicht gesehen habe, Momente voller Magie. Der Grugapark ist zu meinem täglichen Ausflugsziel geworden. Der Baldeneysee schon immer mein Nahrerholungsgebiet, die Ruhr wurde zum SUP-Paradies und die Sechs-Seen-Platte zum Formentera-Ersatz Leben wo andere Urlaub machen - was will man mehr? Wandern war immer schon eines meiner Hobbys. Viele Stunden und Runden in der Elfringhauser Schweiz, bereits seit etlichen Jahren. In diesem Jahr ist mein Radius deutlich größer geworden. Die Elfringhauser Schweiz ist nach wie vor eine attraktive Wanderregion. Der Baldeney-Steig, der Neanderlandsteig oder der Bergische Wanderweg, ich kenne sie alle - zumindest in Teilen. Mangels Fernreisemöglichkeiten bin ich überraschender Weise zur Berg- und Kuhfreundin geworden. Berge sehen nur von unten hoch aus und Kühe sind cool. #3. Sitzen und Sinnen Der von mir sehr verehrte Hanns-Dieter Hüsch hat vor vielen Jahrzehnten laut über Titel von Schulbüchern nachgedacht. "Sitzen und Sinnen" war eine seiner Ideen. Bis heute denke ich viel darüber nach. Denn mit dem Titel hatte ich immer das Bild von Rodins "Der Denker" im Kopf. Im Rodin Museum in Paris habe ich die Skulptur gesehen und schon fiel mir der Hüsch wieder ein. Sitzen und Sinnen, das habe ich sehr leidenschaftlich praktiziert und bin zu einem Ergebnis gekommen: Sitzen, Sinnen, auf das Bauchgefühl hören und dann Entscheiden! #4. Berge statt Meer Urlaub in den Bergen hab ich mir schon immer schön vorgestellt, aber wenn die Wahl hatte - und die hatte ich ja immer - waren Fernziele attraktiver für mich. Corona hat mir mich hängen lassen. Ich konnte weder die geplante Jakobswegwanderung durchführen, noch eine Reise in Richtung Asien oder Südamerika planen. Alternativen gab es zum Glück. Im August bin ich den Lechweg von Lech nach Füssen gewandert, das war einfach nur schön. Im September dann stand ein weiteres alpines Abenteuer an. Südtirol! Endlich. Die Dolomiten sind noch einmal eine andere Herausforderung. Ich habe ordentlich geschnauft - aber jeder Höhenmeter bringt dich ein Stückchen näher an den Himmel. Der Himmel - das war auch das Essen und der Wein. #5. Rauf und Runter... Auf und ab, so bin ich gelaufen. Hoch und runter, so ging es auch mit meiner Stimmung. Es ging sicher vielen anderen Menschen ebenso. Für mich kam hinzu, dass ich im Februar die Kündigung erhalten habe, dann Corona, Gerichtsprozess, blank liegende Nerven und viele Selbstzweifel. Ich sass jedoch nicht tatenlos herum, sondern habe gearbeitet, mich engagiert und an mir gearbeitet. Ich habe mir keine echte Ruhe gegönnt, aber bin auch sehr froh, dass ich diesen Weg gewählt habe. Absagen und Enttäuschungen gehören dazu und es gab so einige! Eine schmutzige und unberechenbare Lawine rollte auf mich zu. Und es ist noch immer nicht vorbei. Jeder Tag fordert meine Resillienz heraus. Der Weg ist das Ziel. #6. Spreu und Weizen "Die Spreu vom Weizen trennen" ist ein Spruch aus der Bibel. Johannes der Täufer sagte über Jesus: „Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.“ Nach Sitzen und Sinnen, Auf und Ab, Berge statt Meer und der Entdeckung der Langsamkeit kommt auch die Bibel ins Spiel. Trennungen finden immer statt, aber in dieser Radikalität habe ich das selten erlebt. Schmerzhaft oder erleichtert, beides spielte eine Rolle, erstaunlicherweise auch schon mal gleichzeitig. Die eigene Wahrheit fühlt sich immer richtig an. Der Informationsbedarf in Corona-Zeiten ist enorm gestiegen und die Meinungen gehen nicht selten sehr drastisch auseinander. Querdenker, Corona-Leugner und Menschen, die hinter allem eine große Verschwörung wittern, das gab es reichlich. Ob jemand "recht" hat oder was wahr oder falsch ist, sei dahin gestellt. In welcher Vehemenz die Menschen jedoch das Internet durchstöbern um unbedingt zu beweisen, was die "wahre Wahrheit" ist, hat mich doch irritiert. Ich bin weder Virologin noch Medizinerin, ich nutze meinen gesunden Menschenverstand und versuche möglichst viele Quellen zur Rate zu ziehen, wichtig ist mir dabei die Seriosität der Berichterstattung. Jebsen.tv, Breitbart oder die Ergüsse von Milena Preradovic sehe ich sehr kritisch. Und ja, es gibt Menschen, die mich deswegen meiden und ich bin im Herzen froh darüber. Auch wieder etwas gelernt: Worte sind Waffen #7 Netflix und Musik
Ich habe mein Netflix-Abo ordentlich genutzt. Dafür musste mein Fitness-Studio Abo ruhen. Soviel Serien und Filme habe ich noch nie am Stück geschaut. Es hat mich nicht dümmer gemacht, im Gegenteil. Das Gleiche gilt für die Spotify-Playlist und Amazon-Music. Aber dazu blogge ich in einem Beitrag. Bleib Gesund statt Grüß Gott!
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Bea GUtmannIch blogge über Social Media Themen, Achtsamkeit, On- und Offline-Aktivitäten. Archives
März 2021
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